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Founding Story – wie die Idee und das Konzept von Juamii entstanden ist

Founding Story – wie die Idee zu JUAMii entstanden ist

Während unseres Bachelorstudiums lernte ich Julian kennen und mir was schnell klar, dass ich eines Tages mit Ihm gemeinsam an großen Projekten arbeiten werde.

Im September 2015 fuhren wir für ein 3-monatiges Forschungsprojekt der UNESCO und DAAD im Auftrag unserer Universität zum Thema „Entrepreneurship“ nach Nairobi, Kenia.

Innerhalb des Projektes „STEP“ welches in Kooperation mit der Kenyatta Universität stattfand, hatten wir die Chance mit lokalen Gründern und aufstrebenden Unternehmern aus Kenia an spannenden Business Ideen- und Konzepten zusammenzuarbeiten. Dieser enge Austausch half uns dabei, mehr über die ostafrikanische Kultur, Sprache und dem Unternehmertum in Kenia zu erfahren, sowie Probleme und Sorgen der Menschen vor Ort verstehen zu können.

Gleich nach unserer Ankunft am JOMO Kenyatta Airport waren wir erstaunt, als wir beim Zahlen in einem Café feststellten, dass der komplette Zahlungsverkehr zum überwiegenden Teil in Kenia über Mobiltelefone läuft. Dies weckte unsere Neugier und pushte uns während des Aufenthaltes so viel wie nur möglich über das Land, die Menschen, sowie Potentiale in Kenia zu erfahren.

Der Kontakt zu den Schulen

Über einen Bekannten lernten wir im Vorfeld zwei Unternehmerinnen aus Kenia kennen, die uns den ersten Kontakt zu den Commnunities, den Schulen und den Slum Gebieten eröffneten. In relativ kurzer Zeit besuchten wir viele Schulen und sprachen mit den Schulleitern, Lehrern und Kindern. Was uns sofort auffiel war, dass in Kenia der Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zu einer regelmäßigen Stromversorgung hat. Insbesondere für die Schulen stellt dies nach Gesprächen mit den Schulleitern eines der größten Probleme dar.  

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(Unser erster Besuch an der Tenderfeet Schule Ende 2015: Die Begeisterung am Lernen und die pure Lebensfreude beim Spielen hat uns fasziniert.)

Wir fragten uns, wie wir mit unseren Ressourcen, einen Mehrwert für diese Schulen leisten können. Von den Schulen wurden wir bei jeder Ankunft immer wieder herzlichst empfangen. Teilweise haben ganze Tage in den Schulen verbracht und waren von der Arbeitsweise, Struktur und der positiven Lebenseinstellung der Schüler und Lehrer begeistert. Diese positive Lebenseinstellung, bei den doch dort so schwierigen Lebensumständen, berührte uns sehr, und so entschlossen wir ein Konzept zu entwickeln, welches einen nachhaltigen Mehrwert liefert. 

Solarenergie als sinnvolle Lösung

Ohne Strom ist die Entwicklung der Schulen nur schwer möglich. Es können keine Geräte betrieben werden, die Duschen für die in den Schulen lebenden Waisenkindern funktionieren nicht, da auch die Wasserpumpen mit Strom betrieben werden und zudem gibt kein Licht. Alternativ werden meist die enorm gesundheitsschädlichen Kerosinlampen genutzt. Der Rauch der Lampen brennt in den Augen und das Einatmen des Rauchs gleicht dem Rauchen von zwei Schachteln Zigaretten. Die Nutzung von Solarenergie machte bei dem gewaltigen Energieversorgungsproblem in Kenia somit absolut Sinn.

Die Sonneninstensität in dem gesamten Land ist äußerst hoch. Im Vergleich zu Deutschland sogar doppelt so hoch. Über das gesamte Jahr hinweg. Unser Interesse an Erneuerbaren Energien bestand schon seit Beginn des Studiums, deswegen war das Verständnis ebenfalls gegeben. Wir beschlossen aufgrund unserer tollen Erfahrung in Kenia und der Art und Weise, wie wir von den Menschen vor Ort begrüßt und aufgenommen wurden, eine Organisation zu gründen, die soziale Probleme in Kenia nachhaltig lösen kann, und ferner die langfristige Qualitätssicherung der Bildung der Schulkinder sicherstellt. Denn Bildung ist in den Entwicklungsländern, insbesondere südlich der Sahara, eines der wichtigsten Fundamente, um der Armut zu entkommen und eine zuversichtliche Zukunft zuhaben.

Julian in Kibera Slums Nairobi Juamii
(Durch die Gassen in KIBERA – der größten urbanen-Slum Area Afrikas.)

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(Fast täglich haben wir neue Schulen besucht, um uns ein genaues Bild vorort zu verschaffen.)

 

Zurück in Deutschland

Nach unserer Rückreise nach Deutschland machten wir folglich unser Versprechen wahr und gründeten die soziale Organisation JUAMii e.V. mit dem Ziel Autarkie-Konzepte für nicht-staatlich geförderte Schulen in Ostafrika zu entwickeln. Es war für uns ein logischer Schritt, denn die Schulen zeigten bei unseren Besuchen vor Ort ein großes Potential. Da sie nicht vom Staat gefördert und deshalb vollständig von Spendengeldern abhängig sind, machten wir es uns zur Aufgabe, ein Autarkie Konzept zu entwickeln, sodass die Schulen sich langfristig gesehen, selbst versorgen können. Die eingesparten Gelder durch das Solarsystem können in andere dringend benötigte Bereiche wie u.a. in Bildung und nachhaltiger Landwirtschaft investiert werden. Täglich setzten wir uns zusammen und analysierten ähnliche Konzepte, Bausysteme und die Beschaffenheit der Materialen. Wir organisierten Treffen mit Professoren, Solarexperten und anderen Vereinen, welche in Afrika bereits aktiv waren. All das Wissen sammelten wir, um den Menschen in Kenia das bestmögliche Konzept zur Verfügung zu stellen, aber auch um Fehler zu vermeiden. So konnten wir ein Solarsystem entwickeln, welches genau an den Bedürfnissen der Schulen angepasst war. Die täglichen Gespräche mit den Menschen vor Ort in Kenia und der persönliche Erfahrungsaustausch mit den Entscheidungsträger war dabei entscheidend. So ist Juamii entstanden.

Kwaheri, Karim